Ein Meisterstück von Léopold Lambert – französischer Puppenautomat mit Musikwerk
Das hier angebotene Sammlerstück stammt aus dem Hause Léopold Lambert und besticht durch seinen sehr guten Erhaltungszustand und seine diversen Bewegungsabläufe. Der Porzellankopf ist von Jumeau mit geschlossenem Mund und festen blauen Paperweight-Glasaugen. Sie trägt noch ihre originale blonde Mohairperücke auf dem originalen Korkdeckel. Ausgestattet ist mit ihrer originalen französischen Kleidung. Bei Ablauf des Uhrwerks ertönt eine Melodie, die Puppe bewegt und neigt den Kopf, beide Arme bewegen sich ebenfalls, das in der Hand haltende große Komp.-Ei öffnet sich und der darin sitzende kleine Vogel bewegt sich ebenfalls und zwitschert, mit orig. Aufzug-Schlüssel gez. LB, sehr seltener Automat, die Gesamthöhe beträgt 49 cm.
Léopold Lambert (* 8. Oktober 1854 – 4. März 1935) war ein französischer Automatenbauer. Er begann beim Automatenhersteller Gustave Vichy, wo er aufgrund seiner ausgezeichneten Qualitäts-Arbeit schnell zum Vorarbeiter aufstieg. 1886 machte er sich selbstständig mit Musikspiel-Automaten, ähnlich die seines ehemaligen Arbeitgebers. Wenig später heiratete er Eugénie Bougeois, eine Pariser Näherin, welche hervorragend die Automatenpuppen ihres Mannes einkleidete und ausstattete. Die Automatenpuppen stellten überwiegend junge Mädchen dar, ausgestattet mit Porzellanköpfen aus dem Hause Jumeau.
Julés Nicolas Steiner, welcher ursprünglich als Uhrmacher arbeitet, baute ebenfalls Puppen mit uhrwerksbetriebenen Funktionen. Als weitere Mitstreiter im hart umkämpften Geschäft Mitte des 19. Jahrhundert sind Alexandre Nicolas Théroude und natürlich Gustave Vichy zu nennen.
Automaten haben eine noble Tradition. In der Renaissance galten sie als feste Bestandteile der fürstlichen Wunderkammern. Die im 18. Jahrhundert vor allem von Uhrmachern geschaffenen Automaten dienten keineswegs nur der Belustigung in gehobenen Kreisen. Diese schon immer kostspieligen künstlichen Menschen waren nie als Spielzeuge für Kinder gedacht, sondern als Repräsentationsobjekte ihrer gutbetuchten Eltern.
Im ausgehenden 19. Jahrhundert konnten die französischen Puppenmanufakturen aufgrund der qualitativ hochwertigen Puppen und den daraus resultierenden Herstellungskosten gegenüber der immer günstiger werdenden deutschen und ausländischen Konkurrenz nicht mehr Stand halten, so dass eine Schließung die letzte Konsequenz war.
Sammlerstück! Franz. Puppenautomat, Leopold Lambert,
Paris, um 1880, Bisk.-Porz.-KK-Puppe, gez. rot gestempelt: Depose Tété Jumeau Bte. S.G.D.G., Hersteller: Jumeau, orig. Korkdeckel, orig. blonde Mohairprücke, gefied. Augenbrauen, feste blaue Paperweight-Glasaugen, durchstochene Ohrläppchen, gschl. Mund,  Kopf sitzend in orig. Bisk.-Porz.-Brustplatte, Puppe montiert auf orig. Sockel mit Musikwerk, Uhrwerk und Mechanismus funktionsfähig, in kompletter franz. Originalkleidung, bei Ablauf des Uhrwerks ertönt eine Melodie, die Puppe bewegt und neigt den Kopf und beide Arme bewegen sich ebenfalls, das in der Hand haltende große Komp.-Ei öffnet sich und der darin sitzende kleine Vogel bewegt sich ebenfalls und zwitschert, mit orig. Aufzug-Schlüssel gez. LB, sehr seltener Automat, in sehr gutem Erhaltungszustand, Gesamthöhe: 49 cm.
Automat-Leopold-lambert-jumeau-poestgens-auktion
Zirkusbär-Steiff-Halsmechanik-1935-1939-poestgens-spielzeugauktion
Ein echt starker Typ – dieser Zirkus-Bär von Steiff
Die Firma Steiff brauchte Anfang der 30er Jahre wieder einmal eine Neuheit auf dem florierenden  Spielzeugmarkt. Sie wollten einen beweglichen Teddybären als Zirkus-Bären auf den Markt bringen. Dazu griffen sie die bewährte Halsmechanik aus den 1910-Jahren wieder auf und der stärkste Teddybär der Welt konnte 1935 in den Verkauf gehen. Von 1935 bis 1939 wurden nur 897 Exemplare hergestellt und dieser hier ist einer der nur noch wenig erhaltenen Zirkus-Bären. Er wurde in dunkelbraunem Mohair und in der Größe von 32 cm gefertigt. Durch seine Halsmechanik kann er den Kopf in alle Richtungen bewegen. Seine Filzsohlen wurden darunter mit Pappsohlen versehen, so dass er auch frei stehen kann. Diese Filzsohlen sind jetzt etwas altersbedingt in Mitleidenschaft gezogen; die Ränder der Pappsohlen sind sichtbar. Aber das Mohairfell ist noch in sehr gutem Erhaltungszustand für sein hohes Alter.
Dieser Zirkus-Bär wird am Freitag, den 26.10.2018 in unserer Herbstauktion versteigert.

 

Zirkusbär, Steiff, 1935-39,
Mohair braun, hintermalte Glasaugen, helle Mohairschnauze mit schwarzer Bestickung, orig. Filzpfoten und -sohlen, schwarze Krallenbestickung, Filzsohlen mit Pappeinlagen, freistehend, Filzsohlen mit Löchern, Halsmechanik funktionsfähig, Druckstimme defekt, guter Erhaltungszustand, Größe: ca. 30 cm, von 1935-39 wurden nur 897 Exemplare hergestellt.
Barbie – die Modepuppe des 20. Jahrhunderts
Die Mitgründerin der Fa. Mattel, Ruth Handler, trug sich bereits sehr früh mit dem Gedanken, eine Modepuppe nach dem Vorbild einer Ankleidepuppe zu kreieren. Als sie in einem Schaufenster in Luzern eine Bild-Lilli nach dem Vorbild des Comics, den Reinhard Beuthien seit 1952 für die BILD-Zeitung zeichnete, entdeckte und kaufte und wurde ihre Grundidee damit untermauert und der Siegeszug der Barbie über die Fa. Mattel konnte beginnen. Die erste Bild-Lilli wurde modelliert von Max Weißbrodt von der Firma O. & M. Hausser in Neustadt bei Coburg. Erst 1964 konnte Mattel die Vermarkungsrechte kaufen. Die Barbie wurde immer wieder verändert und dem jeweiligen Zeitgeist angepasst: knickbare Beine, Gelenkkörper, färbbare Haare, sowie später die ethnischen Barbie’s. Die Outfits, Accessoires sowie Barbie- Autos, Häuser, etc. sind ebenso wichtig wie die Puppe selbst. Eine kleine Kunststoffpuppe mit mannigfaltigen Verwandlungsvarianten – und ich bin davon überzeugt, die Phantasie der Designer wird nie enden und uns weiterhin Staunen lassen.

 

Bild-Lilli, große Größe, Fa. Hausser, 50er Jahre,
Kunststoffpuppe, blonde Pferdeschwanz-Frisur, gem. schwarze Augen mit schwarzem Lidstrich, gem. roter Mund, rote Fingernägel, aufgemalte und mod. schwarze Schuhe, roter Pullover, orangefarbene kurze Hose, aufgemalte schwarze Ohrringe, sehr guter Erhaltungszustand, Größe: 30 cm.

 

Bild-Lilli, kleine Größe, Fa. Hausser, 50er Jahre,
Kunststoffpuppe, blonde Pferdeschwanz-Frisur, gem. schwarze Augen mit schwarzem Lidstrich, gem. roter Mund, aufgemalte schwarze Schuhe, orig. schwarzer Pullover mit Druckknöpfen, orig. blaue Filzhose, aufgemalte schwarze Ohrringe, sehr guter Erhaltungszustand, Größe: 19 cm.
Bild-Lili-Hauser-barbie-Poestgens-Auktion
Käthe-Kruse-Friedebald-Typ IX-Brustblattkonpf 1929-poestgens-Auktion
Friedebald der Erste als Sommerfrischler
Die allerersten Puppen aus der Serie Typ VIII kamen Ende 1929 auf den Markt. Sie zeichneten sich durch einen etwas breiteren Körper und stärker angewinkelte Arme aus. Besonders der linke Arme ist mehr angewinkelt. Gleichzeitig kam die baugleiche verkleinerte Ausgabe, der Typ IX, in einer Größe von 35 cm, hinzu. Sie hatten einen Einbindekopf, eine herzförmige Mundbemalung und eine feine Echthaar- oder Mohairperücke.  Aus dieser „Baureihe“ stammt unser kleiner Freund hier. Das  Besondere bei ihm ist die tolle Gesichtsbemalung mit der feinen und doch sparsamen Bemalung, so dass die Leinenstruktur sehr deutlich erkennbar ist. Der eigenartig lächelnde Gesichtsausdruck ist vermutlich geschuldete durch ein leichtes rechtsseitiges Nachgeben in der Unterstruktur des Kopfes. Das macht diesen Friedebald so einzigartig und so liebenswert in seiner Ausstrahlung.
Das passende Outfit als Sommerfrischler drückt ebenfalls den Sommer 2018 hervorragend aus und macht ihn zu unserem Highlight im August 2018.
Unser Sommerfrischler kommt in unserer Herbstauktion antikes Spielzeug am 26./27. Oktober 2018 zu Aufruf.

 

Sammlerstück! Käthe-Kruse-Puppe, Friedebald, Typ IX, um 1929,
frühe und seltene Ausführung, erkennbar durch den Brustblattkopf, Stoffkopf mit einer Hinterkopfnaht, rotblonde Echthaarperücke, gem. braune Augen mit Lichtpunkten, leicht rosa getönte Wangen, gem. roter Mund, auf orig. Leinenkörper mit locker angenähten Armen, Beine gescheibt, mit Roßhaar gestopft, unter linker Fußsohle mit roter Nr. gestempelt: 229, mit sehr stark ausmodellierten charaktervollem Gesichtsausdruck, in sehr gutem Erhaltungszustand, auf rechtem Handrücken zwei winzige Löcher,  unrestaurierter Originalzustand, Größe: 35 cm.
Die edlen Puppen der KPM Berlin
Die Königliche Porzellan-Manufaktur Berlin wurde am 19. September 1763 von Friedrich dem Großen gegründet und ist bis heute die erste Adresse für feinste Porzellane. Nur die besten Porzellan-Maler und die talentiertesten Lehrlinge fanden hier Arbeit und Brot. Jeder Maler bekam zu Beginn seiner Tätigkeit ein eigenes Malersignet zugeteilt, so dass immer erkennbar blieb, wer welche Arbeit ausgeführt hatte. Die „Bestellbücher“ im KPM-Archiv bestätigen die ersten Aufträge für bemalte Puppenköpfe im Jahre 1840. Die Manufakturmarke sowie das Malerzeichen wurden auf der Innenseite des Schulterblattes auf Glasur angebracht. Besser, schöner und ausdruckstarker konnte man die gutbürgerlichen Damen und Herren der Biedermeier-Zeit nicht darstellen. In den Folgejahren sind sehr viele Puppenköpfe hergestellt worden und dennoch sind sie heute nur noch selten anzutreffen.
Bisk.-Porz.-BBK-Puppe, Typ M-6, Hersteller: KPM Berlin,
19. Jh, im Innenbereich des Brustblatt signiert mit KPM-Malermarke, Jungenkopf mit mod. brauner Frisur mit Seitenscheitel, Augenbrauen aus einem Strich, gem. blaue Augen, geschl. lächelnder Mund, montiert auf Ziegenlederkörper mit locker angenähten Armen und Beinen, Bisk.-Porz.-Unterarme, Körper mit Fehlstellen, Porz.-Kopf in perfektem Erhaltungszustand, Größe: 44 cm.
Puppe-KPM-Berlin-Poestgens-Auktionen
Dresdner-Pappe-Weihnachtsbaumschmuck-Poestgens-Auktion
Die Candycontainer zur Weihnachtszeit im späten
19. Jahrhundert
In den Weihnachtsausstellungen Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts wurden vorwiegend Candy-Container aus Karton bzw. Papiermaché und Watte präsentiert. Die meisten davon wurden in Deutschland produziert, waren aber oft für den Export nach Frankreich, Österreich und den USA bestimmt. Die Vielfalt dieser Bonbonnieren war unerschöpflich. Da gab es den St. Nikolaus oder seinen Kollegen, den rundlichen Santa, mit oder ohne Rentierschlitten, meistens aus Papiermaché sowie Engel mit Porzellanköpfen und den edel und winterlich wirkenden, aus weißer Watte gefertigten Nikolaus. Sie alle trugen ein kleines Geheimnis in sich: sie dienten als Behältnis für Süßigkeiten.
All diese Weihnachtsmänner und Engel gab es aus Papiermaché oder wahlweise mit Porzellanköpfen. Bei den kompletten Puppen verbarg sich im Körper eine Hülse. Der Körper ließ sich öffnen und die Hülse konnte gefüllt werden. Oft saßen die Figuren auch auf Baumstämmen, welche man füllen konnte. Es gab aber auch weitere
weihnachtliche Symbole. Zum Beispiel mit bunter Folie überzogene Tannenzapfen und Glocken, welche man in der Mitte öffnen konnte. Beliebt waren auch Kinder auf Ski oder Schlitten sowie die süßen „Snowbabies“, welche auf einer mit einer Winterlandschaft verzierten Kugel montiert waren. Auch der Schneemann wurde gerne als Candy Container verwendet.
Diese kleinen Candy Containers wurden früher am Heiligen Abend oft als willkommenes Präsent in der Kirche an Jugendliche verteilt oder auch von Lehrern an ihre Schüler abgegeben. Nachdem der süße Inhalt einmal vernascht war, dienten sie noch viele Jahre als Weihnachtsdekoration am Tannenbaum. Es gab praktisch nichts, dass man nicht an den Baum hängen konnte. Sehr beliebt waren zum Beispiel „Tüten“ in Kornett-Form oder andere Musikinstrumente, Taschen, Körbe und Tiere. Alle Objekte konnten gefüllt werden.
Heute gehören die sogenannten „Dresdner Candy Containers“ bei den Sammlern zu den begehrtesten Stücken. Ab ca. 1880 bis zum 1. Weltkrieg wurde der Christbaumschmuck aus Luxuspapier resp. Karton gefertigt. Charakteristisch für die „Dresdner Pappe“ war, durch Prägen, Stanzen und Montieren aus dem billigsten Grundstoff, dem Papier, Christbaumschmuck herzustellen, der Glanz ausstrahlte und Luxus vermittelte und dennoch für viele Kreise der Bevölkerung erschwinglich blieb
Candycontainer, Picknickkorb,
Weihnachtsschmuck, um 1900, ovaler Container mit Klappdeckel aus Pappe, mit geprägtem Papier beklebt, goldfarben geprägte Papiergirlande als oberer Abschluß, mittig geprägte braune Papierbordüre in Lederoptik, Deckel und Container unten mit lilafarbenen Stoffband, auf Deckel goldfarben geprägtes Papierbesteck, orig. Ledertrageriemen defekt, Picknickkorb in sehr gutem Erhaltungszustand, sehr außergewöhnliches Sammlerstück, Maße: L 7,5 cm, H 4,5 cm, B ca. 5 cm.
Eine kleine Firmengeschichte über die Firma Märklin
Märklin ist wohl einer der berühmtesten Hersteller und wohl vielen Sammlern seit der eigenen Jugend her mit der ersten Eisenbahn unter dem Weihnachtsbaum verbunden, obwohl Märklin nicht nur Eisenbahnen herstellt und herstellte. Offiziell wird das Datum der Firmengründung mit 1859 angegeben. Wohl aber schon einige Jahre früher begann Theodor Friedrich Wilhelm Märklin mit der Herstellung von Puppenküchen. T.F.W. Märklin wurde im Jahre 1817 geboren. Er schloss eine Ausbildung als Klempner ab und gründete als solcher seine eigene Firma in Göppingen. Märklin war zusätzlich Handwerksmeister als Blechner. Nach dem Tod seiner ersten Frau heiratete er im Jahr 1859 zum zweiten Mal und gründete im selben Jahr seine Firma „Wilhelm Märklin“. Die Familie Märklin erledigte die Firmenaufgaben in ihrem kleinen Betrieb in Arbeitsteilung. Theodor Friedrich Wilhelm war für die Herstellung des Blechspielzeugs zuständig, während seine Frau Caroline sich um den Verkauf kümmerte. Das junge Paar musste sich zudem ihrem 5 Kindern widmen, – den beiden Töchtern Märklins aus erster Ehe sowie den Söhnen Wilhelm, Eugen und Karl.
Es ist vielen Sammlern nicht bekannt, dass Märklin nicht mit der Produktion von Eisenbahnen begann, sondern mit der Produktion von Blechspielzeug für Puppenküchen.

 

Waschtisch, Fa. Märklin, um 1900,
Blech weiß/hellblau/goldfarben lithographiert, Steinzeug-Waschlampet (defekt) und Accessoires ergänzt, Gebrauchsspuren, Maße: 26 x 32 x 18 cm.

 

Puppenwagen, Fa. Märklin, um 1890,
Blech farbig bemalt, Handlackierung, Jugendstildekor, Metallspeichenräder, seitl. durchbrochene Balustrade, Verdeck klappbar, mit Seidenbespannung, altersbedingt brüchig, Schubgriff aus gedrechseltem, schwarz gebeizten Holz, zwei Lötstellen gebrochen, bespielter Zustand, sehr dekorativ, L 24 cm.
Märklin-waschtisch-puppenwagen-poestgens-auktion
Purzelteddy-Steiff-Poestgens
Der Purzel-Bär – der Teddybär als Turner
Otto und Hugo Steiff, die beiden Tüftler im Hause Steiff, waren immer auf der Suche nach interessanten Neuheiten. In einem Londoner Geschäft entdeckte Otto einen mechanischen Bären, welcher ihn faszinierte. Nach jahrelangen Tüfteleien im Giengener Betrieb konnte dieser Plüschgeselle endlich 1909 in den Verkauf gehen und erfreute sich sehr rasch großer Beliebtheit. Über die Arme wird der Aufzugmechanismus in Gang gesetzt und dadurch schlägt er seine Purzelbäume. Eine zweite Auflage wurde nochmals 1934/35 aufgelegt und in dieser wurden dann insgesamt 570 Expemlare in zwei Größen verkauft. Der hier angebotene Purzel-Bär ist demzufolge aus dieser Produktserie.

 

Purzel-Bär, Steiff, 1934, mit Knopf und rote Fahne,
Mohair gelb, hintermalte Glasaugen, Filzsohlen original, Filzpfoten übernäht, schwarze Nasen- und Krallengarnierung, Uhrwerk funktionsfähig, über Arme aufziehbar, minimaler Mohairverlust auf Nasenrücken, sonst in sehr gutem Erhaltungszustand, Größe: 31cm.
Offener Tourenwagen Firma Bing Nürnberg
Die Firma BING wurde 1866 von den Brüdern Adolf und Stefan Bing zunächst als Großhandelsfirma in Nürnberg gegründet.  Ab 1880 begannen sie dann selbst mit der Produktion von Haus- und Küchenwaren, vorwiegend emaillierten Waren, sowie Badeöfen, Schreibmaschinen etc., als auch Spielzeug. Vor dem zweiten Weltkrieg galt Bing als größte Spielwarenfabrik der Welt mit zahlreichen Niederlassungen in ganz Deutschland als auch im Ausland. Führend war Bing ebenfalls, neben der Firma Märklin, bei Blechspielzeug, wie z.B. Eisenbahnen und Dampfmaschinen. Durch große Einbußen nach dem 1. Weltkrieg und Zuge der Weltwirtschaftskrise in den 20er Jahren mußte Bing dann schließlich 1932 die Produktion einstellen.
Eine umfangreiche Sammlung und sehr schöne frühe Exponate können heute im „Historischen Spielzeugmuseum“ in Freinsheim besichtigt werden.

 

Großes Blechautomobil Cabriolet, Fa. Bing, um 1915,
Blech farbig lithographiert, orig. Fahrer, Windschutzscheibe, seitl. Lampen und Lenkrad fehlen, dennoch guter Erhaltungszustand, Länge: 32 cm.
Blechfahrzeug-Bing-Nürnberg-Poestgens
Googly-K&R 131-Poestgens
Ein Googly zum Verlieben
 – zum Aufruf kommt eine kleine, aber feine Sammlung von Googlies verschiedener Hersteller, wie Kestner, Gebr. Heubach, Armand Marseille, etc.
Anfang des 20. Jahrhunderts erweckte eine gewisse Rose O’Neill mit ihren ersten Kewpies-Illustrationen in einem New York-Journal Aufmerksamkeit. Die süßen kleine Kinder/Babys mit ihren großen Kulleraugen und schelmischen Ausdruck begeistern und erobern die Herzen der Leser sehr schnell, so dass diese auch für Werbungen genutzt wurden. Die Kewpies hatten kleine anmodellierte Amorflügelchen auf dem Rücken; bei den Googlies ließ man diese dann weg und ergänzte es noch mit einer Perücke. Das Googly war geboren!
Um 1912/13 schwappte die Begeisterung auch über „den großen Teich“, so dass im thüringischen Ohrdruf in der Porzellanfabrik J.D. Kestner diese Puppen dann auch komplett in Biskuitporzellan hergestellt wurden. Andere Hersteller nahmen sich ebenfalls des Themas „Googly“ an und es entstanden weitere schöne Varianten der Charakterpuppe.  Die Produktion versiegte jedoch langsam nach dem ersten Weltkrieg. Aber dennoch begeistern diese kleinen lieblichen Porzellanpuppen die Sammlerinnen/Sammler bis heute und ich denke, ein Googly gehört in jede schöne Puppensammlung.

 

Sammlerstück! Ganz-Bisk.-Porz.-KK-Püppchen, Googly,
Kämmer & Reinhardt, gez. K*R Simon & Halbig 131-16 Germany, orig. aufgeklebte blonde Mohairperücke, Augenbrauen aus einem Strich, braune seitl. blickende Glas-Schlafaugen, geschl. Mund, schelmenhafter Ausdruck, feines Bisk.-Porzellan, auf orig. Ganz-Bisk.-Porz.-Körper mit abgespreizten Händen, orig. Kleidung, orig. Aufzug, sehr guter Erhaltungszustand, Größe: 18 cm.
Sammlung Käthe Kruse
Die heute hier vorgestellte Käthe Kruse-Puppe Dorothee ist nur ein Highlight aus dem Auktionsangebot des Auktionshauses Horst Poestgens. Eine Sammlung von Käthe Kruse-Puppen aus den 80/90er Jahren, unbespielt und im Originalkarton sowie einige Raritäten aus der früheren Schaffensperiode, z.B. Puppe Typ 1, Hampelchen, Typ XII, Typ I H, Deutsches Kind, unbespielte Typ VII-Puppe, auch die kleinere Version, Du Mein sowie orig. Käthe Kruse-Puppenkleidung und Accessoires kommen in der Jubiläumsauktion zum Aufruf. Eine seltene Puppe als Kaffeewärmer gearbeitet, welche Käthe Kruse selbst zu einem nachmittäglichen Kaffeekränzchen mitbrachte, ist ebenfalls für die große Sammlergemeinde ein interessantes Sammlerstück.

 

Sammlerstück! Käthe Kruse-Puppe Dorothee,
1936, Typ I H, Stoffkopf mit blonder Echthaarperücke mit orig. Haarband, eine Hinterkopfnaht, gem. braune Augen mit Lichtpunkten, orig. Leinenkörper, locker angenähte Arme, Beine gescheibt, schmale Hüften, linke Fußsohle rot gestempelt „Käthe Kruse“ sowie roter Nr. 123 440, in orig. Kleid (gestopfte unterfütterte Stellen), orig. Papieretikett, guter Erhaltungszustand, sehr schöner Ausdruck, Größe: 45 cm.
Käthe-Kruse-Typ1H-Dorothee-Auktionshaus-Poestgens
Mister-Adason-Commikfigur-Schweden-Poestgens
Oscar Jacobsson (1889 – 1945)
war ein schwedischer Comiczeichner, welche durch seine Figur „Adamson“ auch international bekannt wurde.
1920  bekam er vom Redakteur Hasse Zetterstrom der bekannten schwedischen Zeitung Söndags-Nisse den Auftrag, Comicstrips zu zeichnen. Als Resultat entstand „Adamson“, die Figur eines kleinen, schweigenden und Zigarre rauchenden Mannes, der mit den Tücken des Alltags zu kämpfen hat. Adamson‘s Alter ist unbekannt, sein Geist war immer kosmopolitisch, er hatte keinen schwedischen Pass, sondern nur einen Pass – den des echten Humors, Mensch wie Du und ich, ein Spiegelbild unserer selbst, hadernd mit Schicksalen und Beschwerlichkeiten des Alltags. Und genau das machte den Erfolg des kleinen Mannes Adamson aus.
Cartoons mit dieser fast stets schweigenden Figur erreichten in der Folge große Popularität, nicht nur in Europa, sondern auch den USA, China und Japan. Im englischen Sprachraum wurde Adamson unter dem Namen „Silent Sam“ bekannt.
Insgesamt 6 Bände der Adamson-Geschichten erschienen zwischen 1924-28 beim Berliner Verlag Dr. Eysler & Co. AG.

 

Comicfigur Mr. Adamson,
30er Jahre, Prototyp, Körper mit Trikot überzogen, blaue Glasperlenaugen, schwarze Gesichtsbestickung, angenähte Zigarre, Arme und Beine beweglich, alte Kleidung und Schuhe, auf Holzsockel montiert, Gesamthöhe: ca. 24 cm; dazu „Das große Adamson Album“ von O. Jacobsson, Verlag Dr. Eysler & Co. AG Berlin, 192 Seiten, Gebrauchsspuren.
Die Porzellanfiguren der Käthe Kruse –
heute seltener denn je –

Ab 1955 produzierte die Porzellanmanufaktur Goebel in thüringischen Rödental bei Coburg eine Porzellanfigurenserie nach den bereits bekannten Postkartenmotiven mit Käthe Kruse Puppen.  Die Firma Kruse konnte den Bildhauer und Modelleur Arthur Möller, welcher die ersten Figuren nach den Zeichnungen der Maria Innocentia Hummel für die Fa. Goebel modellierte und dieser dadurch zu Weltruhm verhalf, ebenfalls für sich gewinnen. Durch eine enge Zusammenarbeit entstanden diese wunderschönen kleinen Figurenszenen, welche heute nur noch sehr selten anzutreffen sind.
Bemerkenswert ist die besonders kräftige und schöne Unterglasurbemalung der einzelnen Porzellanfiguren. Die Figuren sind unterschiedlich groß, ca. zwischen 10 cm und 19 cm. Die Auflagen waren auf jeweils 600 bis max. 1000 Stück limitiert.
Alle Objekte wurden unter der Standplatte mit einem Prägestempel „Kru“ und der entsprechenden Seriennummer gezeichnet; des Weiteren mit der blauen Unterglasurmarke der Manufaktur, einer Biene in einem V sowie „by W. Goebel, 1955“ signiert. Bis 1969 wurden insgesamt 14 verschiedene Modelle produziert; danach stellte man die Produktion ein.

 

Porzellanfigur Käthe Kruse,
„Kru. 4“, Fa. W. Goebel, um 1955, Porzellan mit polychromer Bemalung, Kruse-Junge mit Terrier ein Fohlen fütternd, auf ovalem Landschaftssockel stehend, unter Stand gez. „Kru.4“ sowie Firmenzeichen Goebel und by W. Goebel, 1955 Germany, unbestoßen, phantastischer Erhaltungszustand, extrem selten, Breite und Höhe 11,5 cm.
Figur-Käthe-Kruse-Hummel-Poestgens
Puppenhaus-Rock-Graner-Poestgens-Auktionshaus
Heilix Blechle aus dem Schwabenland

Anfang des 19. Jahrhundert war Württemberg bekannt für spezielle Techniken in der Blechverarbeitung, insbesondere das Metalldrücken und die geeigneten Lackierverfahren.  So trug es sich zu, dass das bereits existierende Handelshaus Wißhack zu Biberach 1811 von Christoph Gottfried Rock und seinem Schwager Gottfried Johann Wilhelm Graner übernommen wurde. Die beiden Jung-Unternehmer beschäftigen sich mit der Herstellung von lackierten Blechwaren, u.a. auch von Spielwaren.
Die „Spielwaaren-Fabrik“ erlebte fortan einen großen Aufschwung, da die besondere Kunstfertigkeit und der Geschmack der hergestellten Waren im In- und Ausland großes Interesse fand. 1825 schied Christoph Gottfried Rock aus dem Geschäft aus, aber Gottfried Rock expandierte weiterhin. Die erste Weltausstellung 1851 in London brachte neben Lob und Anerkennung der Preisgerichte auch eine Medaille für Graner ein.
1862 verkaufte Gottfried Graner die Firma an seine Söhne, welche ebenfalls den Betrieb räumlich und konzeptionell erweiterten. Mitte der 1880er Jahre gingen die Umsätze allerdings zurück, so dass die Firma 1886 an Oskar Egelhaaf aus Ulm verkauft wurde. 1904 schloss dieser dann aus Krankheitsgründen die Firma. Still und unbemerkt versandte alles und niemand erinnert sich mehr an Rock & Graner.
Erst bei Renovierungsarbeiten im Stammhaus in Biberach in den 1980er Jahren wurden alte Geschäftspapiere und Unterlagen gefunden, die eine fundierte Recherche der Firmengeschichte möglich machte.  Später konnten noch Musterbücher aufgespürt werden, wodurch nun endlich die gesamte Produktpalette eindeutig belegt werden konnte. Der Dornröschen-Schlaf war unterbrochen und die wunderschönen Objekte und Spielwaren der Firma Rock & Graner wurden zum exorbitanten Sammelgebiet.
Einige Teile der Firma Rock & Graner befinden sich auch in der kommenden Spielzeugauktion – Jubiläumsaktion – des Hauses Horst Poestgens.
Besonders zu erwähnen wäre jedoch das große Puppenhaus von Rock & Graner, welches wir hier heute vorstellen:

 

Sammerstück! Herrschaftliches Puppenhaus,
Rock & Graner, um 1860/70, zweigeschossig in zwei Teilen, Erdgeschoß in zwei Räume aufgeteilt, das Obergeschoß aufgeteilt in drei Räume, geschwungenes Abschluß-Gesims oben, alle Zimmer in Originaltapete mit Bordüren sowie orig. Parkettbodentapete,  alle Zimmer mit verglasten Fenstern und Fensterbänken, im Untergeschoß von außen durch Holzschindeln verschließbar, bestückt mit orig. Mobiliar Rock & Graner, bestehend aus Anrichte mit Schlangenapplikation, Spiegelschrank mit Bekrönung, Nähtisch, runder Tisch, zwei Betten, Waschkommode mit Umlauf, Kinderwiege, Paravent; ein Zimmer mit Boulle-Möbeln, Damen-Sekretär, Klapp-Sekretär, Kinderbett, Kommode, sowie Schlafzimmer um 1870, Holz, mit gedrechselten Säulen, Garderoben-Ständer, Wohnzimmer mit Gründerzeit-Möbeln in Eiche, dazu sehr viel interessantes Zubehör, Accessoires, Porz.-Püppchen; Gehäuse von außen später grau überlasiert, sonst guter Zustand, Gehäusemaße: B 78 cm, T 48 cm, Gesamthöhe: 115 cm.
Einen Hauch von Südstaaten-Flair,
von den Tabak- und Baumwollfarmen und Plantagen der Südstaaten,  bringt diese schöne Mulattin mit in den Auktionssaal des Hauses Poestgens. Man meint ihr Temperament und ihre fröhliche Ausgelassenheit förmlich spüren zu können.
Diese Porzellan-Schönheit aus dem Hause Simon & Halbig kommt ebenfalls bei der kommenden Spielzeug-Jubiläumsauktion am 12. November 2016 zu Aufruf. Charakteristisch ist der große ausmodellierte Schmollmund, welcher ihr eine besondere Ausstrahlung verleiht. Die großen dunklen Glasaugen wirken wach und doch verträumt. Wenn man sich in ihr Gesicht vertieft, kann man sich ihrem Bann kaum entziehen.
Warten wir’s ab, wohin für sie die Reise geht ….

 

Sammlerstück! Bisk.-Porz.-KK-Puppe, Mulattin,
Simon & Halbig, gez. 1358 Germany Simon & Halbig SH 9, schwarze Echthaarperücke, geprägt gefied. Augenbrauen, durchstochene Ohrläppchen, braune Glas-Schlafaugen, exakt gestrich. Wimpernkranz, off. Schmollmund mit gem. roten Lippen, Zahnreihe oben, auf orig. Holz/Komp.-Kugel-GGK, schöne Kleidung, sehr guter Erhaltungszustand, Größe: 58 cm.
porzellan-puppe-simon-halbig-mulattin-poestgens
weihnachtsbaumschmuck-tragant-aution-poestgens-2
Süsse Figuren, aber nichts für Leckermäulchen
Aus Venedig gelangte das Tragant bereits im Mittelalter in die Zuckerbäckereien und wurde dort im 16., 17. und 18. Jahrhundert ein wichtiger Bestandteil in diesem Handwerk.
In der Biedermeierzeit wurde der Weihnachtsbaum traditionell mit Kerzen und dickwandigen Glaskugeln geschmückt. Dazu gehörte gleichzeitig essbarer Baumschmuck, wie Gebäck, Äpfel, Süßigkeiten etc.
Da dieser essbare Weihnachtsschmuck nicht lange haltbar war, kam der Tragantschmuck dazu und wurde ein fester und sehr beliebter Bestandteil der Christbaumdekoration im 19. Jahrhundert.
Das zähflüssige Tragant hat die Eigenschaft rasch zu erstarren und jedes noch so kleine Detail im Relief wiederzugeben. Eine hervorragende und edle Dekorationsmasse, welche bei vielen höfischen und königlichen Tafelfesten, für jede Art der figürlichen Darstellung und ebenso auch als Christbaumschmuck benutzt wurde.
Sollten Sie neugierig geworden sein, fügen wir das Rezept bei und wünschen frohes Schaffen und gutes Gelingen:
Rezept für Tragant
Zutaten
1 gehäufter Teelöffel Tragantpulver (5g)
1 schwachgehäufter Teelöffel Gummi arabicum (4g)
8 Teelöffel (4cl) Rosenwasser
2 Eiweiss
650-700g Puderzucker
130-150g Stärkemehl (Maizena, Mondamin, Gustin)

 

2 Tragant-Figuren, Schlittschuhläufer-Paar,
um 1900, auf ovalem Podest stehend, aus Tragant modelliert und farbig bemalt, in sehr gutem Erhaltungszustand, sehr selten, Höhe ca. 8 cm.

 

Sammlerstück! Sehr schöner Weihnachts-Federbaum,
19. Jh.,  grüngefärbte Federn, Drahtstamm mit braunem Papier umwickelt, Baum bestückt mit verschiedenen Anhänger aus Tragant, sehr selten! Tragant-Schmuck in Form von Blüten, Uhren Brotkorb, Kopfbedeckungen, Lamm, Stern, Vogel, etc., farbig bemalt, an den Zweigspitzen weiße Wachskerzen mit weißen Schleifen befestigt, Lamettabehang, Baum in weißem Porz.-Kübel stehend, unter dem Baum wurde kleines Spielzeug dekoriert, auf ovalem schwarzen Holzpodest mit Glassturz, sehr guter Erhaltungszustand, Höhe des Weihnachtsbaumes: 36 cm, Gesamthöhe mit Glassturz: 44 cm.

 

Figurengruppe Hänsel & Gretel mit Hexe,
um 1900, aus Tragant gefertigt, auf ovalem Podest stehend, Figuren mod. und farbig bemalt, in sehr gutem Erhaltungszustand, extrem selten, Gesamthöhe: 11 cm.
Ein Grizzly zum Knuddeln!
Bei unserer kommenden Frühjahrsauktion am 5. Mai 2017 kommt ein schönes Stück Steiff-Geschichte zur Versteigerung. Ein Bär mit Halsmechanik  aus den frühen 30er Jahren. Die Halsmechanik funktioniert tadellos und das braune Mohairplüsch ist auch in einem sehr guten Erhaltungszustand. Die schöne kleine Vitrinengröße des Bären von ca. 21 cm passt dieser in jede Sammlung, auch als interessante Dekoration zu Porzellanpuppen.  Der kleine Grizzly besticht ebenso mit seinem schönen charaktervollen Gesichtsausdruck!

 

Bär mit Halsmechanik, Steiff,
mit Knopf und minimalen Rest roter Fahne, 1930-34, dunkelbraunes Mohairplüsch, hintermalte Glasaugen, Gesichtsmaske aus blondem Mohair, dunkelbraune Nasengarnierung, orig. Filzpfoten, orig. helle Krallenbestickung, Druckstimme defekt, Halsmechanismus funktionsfähig, eine Nahtstelle an Hals offen, welche jedoch leicht zu beheben ist, schönes Sammlerstück in gutem Erhaltungszustand, Länge ca. 21 cm.
Halsmechanikbär-Steiff-Poestgens
Marie-Mulattin-K&R-101-Poestgens
Fa. Kämmer & Reinhardt, Waltershausen – die Wiege der Charakterpuppen
Die Spielzeughersteller und Porzellanmanufakturen waren schon sehr früh und zahlreich im Thüringer Land vertreten. Dort produzierten Dutzende der bekanntesten Hersteller.
Die Firma Kämmer & Reinhardt wurde im Jahr 1885 gegründet. Franz Reinhardt war der Kaufmann, Ernst Kämmer der Modelleur und Künstler. Der Beginn war recht schleppend und holprig, doch durch eine neue und  künstlerische Art der Gestaltung, konnten sie sich von anderen Herstellern unterscheiden und wurden damit bald führend in der Branche.
Die Produktion ihrer „Charakterpuppen“ begann ca. 1909 und sie schlugen damit einen neuen Weg ein. Die Modelle wurden nun oft von Künstlern gestaltet. Unter anderem war hier Arthur Lewin-Funcke tätig, der die Urbilder der Modelle K&R 100, 101, 103 und 105 schuf.
Ebenbürtig waren zu dieser Zeit den Waltershäusern lediglich die französischen Puppenhersteller. Aber selbst diese wurden von den deutschen Herstellern, allen voran Simon & Halbig, mit Biskuitköpfen versorgt.
Nach dem 2. Weltkrieg wurde Kämmer & Reinhardt als die größte noch verbliebene Puppenfabrik in den Volkseigenen Betrieben (VEB) verstaatlicht.

 

Sammlerstück! Marie als Mulattin,
um 1913, Bisk.-Porz.-KK-Puppe, gez. Simon & Halbig K*R 101 43, Hersteller: Kämmer & Reinhardt, alte ergänzte schwarze Echthaarperücke, unter Perücke Reste der orig. Perücke noch vorhanden, Augenbrauen aus einem Strich, gem. braune Augen mit Lichtpunkten geschl. Mund, auf orig. Holz/Komp.-Kugel-GGK, linker kleiner Finger bestoßen, in alter Kleidung, guter Erhaltungszustand, mit orig. Federzugaufhängung, Größe: 43 cm.
Die Frisur im Biedermeier (1815-1848)
Die Zeit der barocken Hochfrisuren, Puder und Perücken war vorbei und man strebte nach Einfachheit und einer bescheideneren Lebensart. Die Haare wurden aus der Stirn gekämmt und locker zu einem Knoten im Nacken gebunden.
Es wurden für Frauenfrisuren vermehrt Zierkämme, Diademe, Hauben und Seidenbänder eingesetzt und meist T-, V-, Y- oder U-förmige Scheitel kamen in Mode.
Da die Frauen zu der Zeit eine Kopfbedeckung tragen mussten, war dieses Unterfangen aufgrund der  hochgesteckten Haare nicht immer sehr bequem.
Die vielen kunstvollen gezogenen Scheitel mit Flechtfrisuren sowie die Frisuren in Papilotten-Technik wurden ebenfalls auch auf die Köpfe der Puppen umgesetzt. Puppen waren ja zu jeder Zeit ein Abbild der jeweiligen Generation und als spielerische Übung für Kinder auf den Alltag einer jungen Frau  gedacht.
So finden sich noch heute wunderschöne Biedermeierpuppen mit kunstvoll geschnitzten oder in Porzellan modellierten Frisuren.
Die unten gezeigte Biedermeierpuppe wird in der kommenden Sonderauktion am 23. September 2017 angeboten.
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Fußball war sein Leben
Die heutige Neuvorstellung aus der Sonderauktion Auflösung des Puppenmuseums Minden ist eine frühe Filzpuppe der Firma Steiff. Der Fußballer erblickte um 1904 das Licht der Welt in Giengen a.d. Brenz und sieht heute noch prächtig aus. In dieser Zeit kommt der Fußball in Deutschland groß in Mode. Alle Puppen sind 35 cm groß, haben Gesichter aus Samt, Mittelnaht, und einfache Filzkörper mit primitiver Bindfadenaufhängung. Richard Steiff konnte mit dem schlichten Stoffspielzeug von Tantchen nichts anfangen und versuchte mit Puppen aus Filz und Samt, aufgemalten Gesichtszügen als sogenannte Grotesk-Figuren neuen kreativen Schwung in die Firma zu bringen. Diese gelang ihm hervorragend und erregte auf der Weltausstellung 1904 in St. Louis großes Interesse bei den Kunden.
Es gibt nur noch wenige gute erhaltene Exemplare, die meistens davon natürlich im Steiff-Archiv.
Wir sind gespannt, wohin die Reise dieses Fußballers noch geht.
Quelle: Knopf im Ohr, Marianne & Jürgen Cieslik

 

Steiff-Puppe, Fußballer, um 1904,
gegliederte Filzpuppe von Steiff, Kopf, Unterarme und Beine aus hellbraunem Samt,orig.  rotes Filzhemd mit Filzkragen, orig. aufgenähtes rotes Filzkäppi mit gelbem Faden abgenäht, schwarze Schuhknopfaugen, aufgemalter Mund, orig. dunkelblaue Filz-Stulpen mit rotem Dekorfaden, orig. hellbraune Filzstiefel mit Ledersohlen, orig. beige Filzhose und Ledergürtel, kleinere altersentsprechende Blessuren, sonst guter Erhaltungszustand, Größe: 33 cm.
Französische Sammler-Rarität –  die Puppen von Jumeau

 

Im Jahre 1842 gründete Pierre Francoise Jumeau seine erste Firma mit Louis Desire Belton als Partner. Obwohl es eine gleichberechtige Partnerschaft war, fungierte Belton als eigentlicher Chef der Firma, da er seine Fähigkeiten gänzlich im Verkauf und der Vermarktung der Puppen lagen.
Pierre Francoise Jumeau war der kreative Kopf des Unternehmens. Seine umfangreiche Erfahrungen  mit Tuch, Stoffen und Accessoires fungierten aus seiner frühesten Jugend, welche er im Stoffhandel verbrachte. Die eigentliche Puppenmontage, die Puppenkleiderschneiderei sowie die Ausstaffierung mit schönen Accessoires und den passenden Schuhen war nur seine Handschrift. Diese Firmen-Partnerschaft wurde dann jedoch nach nur 3 Jahren im Februar 1845 wieder beendet.
Danach versuchte sich Jumeau alleine an verschiedenen Modepuppen aus Papiermaché und auch Puppen mit Porzellanköpfen. Diese produzierte er jedoch nicht selbst, so daß er dann, firmierend unter Jumeau &Co., in den 1870er Jahren begann, diese selbst zu produzieren.
Die „Jumeau Triste“ oder auch „Long Face Jumeau“ genannt, ist eine der schönsten Bébé-Puppen.
Sie wurde erstmals im Dezember 1879 von Emilie Louis Jumeau vorgestellt. Es war die erste Puppe, die von einem bekannten Bildhauer modelliert wurde. Sie wurde von Albert Ernest Carrier Belleuse entworfen, welcher als Vorbild / Modell den 4-jährigen König Heinrich von Navarra benutzte. Dieser Bébé wurden als erste Puppe die „neuen“ menschlichen Augen, sprich Paperweight-Glasaugen eingesetzt.  Die Ohren wurden feiner ausmodelliert und dann erst separat an den Kopf angesetzt.
Dies war der Beginn einer Erfolgsgeschichte von vielen wunderschönen Puppen, welche damals  wie heute durch ihre exquisite und feine Handwerkskunst einen universellen Reiz und eine große Schönheit ausstrahlen.

 

Sammlerstück! Franz. Bisk.-Porz.-KK-Puppe, Jumeau Triste oder Longface Jumeau,
gez. 12, Korkdeckel, blonde Mohairperücke, Kopf gefertigt aus sehr hellem gepreßten Bisk.-Porzellan, gefied. Augenbrauen, blaue fest eingesetzte Paperweight-Glasaugen, geschl. Mund, aufgesetzte Ohren mit Ohrlöchern, auf orig. franz. GGKörper mit blauem Jumeau-Stempel, in alter Kleidung und Unterwäsche sowie orig. Lederschuhen, keine Beschädigungen, sehr guter Erhaltungszustand, Größe: 64 cm.
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Der Polichinelle – ein lustiger Gesell
Woher stammt eigentlich der Polichinelle ? Man vermutet ursprünglich aus dem süditalienischen / neapolitanischen  Raum. Möglicherweise lässt sich der Name auf einen Schauspieler namens Puccio d’Agnello  zurückführen, der als Bauer mit flinker Zunge zu wandernden Theatertruppen gestoßen sein soll. Eine andere These besagt, dass ein gewisser Puccio d’Anielle, ein Bauer aus Acerra, mit sonnengebräuntem Gesicht und langer Nase auf einem Gemälde von Annibale Carracci in Erscheinung tritt, welches den Schauspieler Silvio Fiorillo zur Erfindung der Maske inspirierte.
Im Deutschen hieße er Kasper, bei den Niederländer Jan Klaassen und in Russland wäre es der Petruschka. Zur Zeit der Renaissance war er ein schlauer, lustiger und gleich listiger, tölpelhafter und gefräßiger Diener bäuerlicher Herkunft. Seine Markenzeichen waren die lange Nase, ein ausgeprägter Buckel sowie seine auffällige bunte Kleidung. Diese wandelte sich dann im Laufe der Zeit zu einem Kostüm mit weiten Ärmeln, Halbmaske, Schellen und  spitzem Hut. (Quelle Wikipedia)
Die Theaterfigur Polichinelle spiegelte in den Vorstellungen die Ereignisse des Tages/Woche wieder, in ihrer eigenen Art zur Belustigung der Bevölkerung.
Grund genug für die damaligen Manufakturen diese Figur des täglichen Lebens ebenfalls in Form einer Puppe aufzulegen. Der Phantasie waren da keine Grenzen gesetzt.
Ein sehr schöner französischer Polichinelle ist auch bei der Auflösung des Puppenmuseums Minden in der Sonderauktion am 23. September 2017 zu ersteigern.

 

Schöner großer franz. Polichinelle, Gaultier, um 1890,
Bisk.-Porz.-BBK-Puppe, Zeichnung unter orig. umnähter Kleidung, gefied. Augenbrauen, feste blaue Glasaugen, geschl. Mund, auf orig. Körper, mit orig. umnähter Seiden/Brokatkleidung, sehr guter Zustand, interessante große Größe von 65 cm.
Eine französische Bulldogge von Roullet & Decamps
kommt in unserer Sonderauktion antikes Spielzeug am 10. März 2018 in unserem Hause zum Aufruf.
Die Fa. Roullet & Decamps war ein französischer Spielzeughersteller, welcher auf Automaten spezialisiert war und wurde im Jahre 1865 von Jean Roullet gegründet. Im Jahre 1889 wurde die Firma umbenannt in Roullet & Decamps, nachdem Roullet seinen Schwiegersohn Ernst Decamps , Maschinenbauingenieur, zu seinem Compangion machte. Die Firma war sehr bekannt für ihre Automaten, mechanischen Lauf-Puppen, -Figuren und Spielzeuge. Die Aufziehschlüssel waren mit RD gekennzeichnet. Für Ihre Automaten und Figuren achteten sie sehr auf hohe Qualität und verwendeten dafür Bisk.-Porz.-Köpfe der bekannten französischen und deutschen Porzellanpuppenhersteller, wie Jumeau, Simon &Halbig und Kestner. Sie gewannen auf Ausstellungen und Messen viele Medaillen und Auszeichnungen. Im Jahre 1907 verstarb Jean Roullet, der Familienbetrieb wurde jedoch immer kontinuierlich in der Familienfolge weitergeführt bis zur endgültigen Schließung 1995. In zwei französischen Museen, in Falaise und Soulliac ist eine umfangreiche Sammlung ihrer Objekte ausgestellt.
Die französische Bulldogge, welche am 10. März 2018 versteigert wird, imponiert durch ihre Größe von 54 cm sowie durch ihren guten Erhaltungszustand. Sie wurde in Pappmaché gefertigt, fein ausmodelliert und hat noch ihre originale Farbfassung. In den Pfoten befinden sich kleine Holzrollen für die Fortbewegung. Der Kopf ist als Wackelkopf eingehängt. Sie hat große eingesetzte Glas-Eckaugen und trägt noch ihr orig. Haartresse-Halsband. Über eine Metallgliederkette im Nackenbereich lässt sich eine tiefe Stimme (Bellgeräusch) betätigen. Gleichzeitig öffnet sich das große Maul fruchterregend. Ein Spaß für Kinder ?!
Bully Roullet & Decamps
Puupe-Kaulitz-Poestgen-Auktionen
Marion Kaulitz-Puppe 2.0
Nachdem unser Haus im November 2017 sehr erfolgreich ein seltenes Kaulitz-Puppenpaar mit Originalkarton versteigert hat, möchten wir Ihnen in der kommenden Sonderauktion am 10. März 2018 wieder ein reizendes Puppenkind der begehrten Münchener Künstlerin Marion Kaulitz vorstellen. Der Sammlerwert resultiert aufgrund der sehr geringen Anzahl noch auffindbarer Puppen aus der frühen Schaffensperiode, im Gegensatz zu ihrer Kollegin Käthe Kruse. Die Puppen mit diesem einzigartig ausmodellierten und melancholischen Gesichtsausdruck und der individuellen Bemalung des jeweiligen Künstlers, üben eine besondere Anziehungskraft aus.

 

Dieses Mädchen, um 1910, trägt noch ihre blonde Mohairperücke zu Zöpfen geflochten. Sie hat gemalte blaue Augen mit Lichtpunkten, aufgemalte Wimpern und einen gemalten roten herzförmigen Mund, rosa getönte Wangen. Der Komp.-Kurbelkopf sitzt auf einen Holz/Komp.-Gliedergelenkkörper der Firma Kämmer & Reinhardt aus der Zeit. Sie trägt ihre alte Kleidung, eine rote Samtweste mit aufgenähter Brokatlitze. Ein Finger der rechten Hand wurde restauriert. Sie hat eine Größe von 44 cm.